Laut einer aktuellen Studie, die das Münchener Gründerzentrum UnternehmerTUM durchgeführt hat, ist der KI-Hype vorbei. Das Urteil gilt zumindest für die deutsche Start-up-Szene. Hier ist der starke Fokus auf KI-getriebene Geschäftsmodelle derzeit am Abflauen. Zum zweiten Mal in Folge ist die Zahl der Neugründungen in diesem Bereich gesunken.

Gleichzeitig wird jedoch berichtet, dass der Reifegrad und die Qualität der erfolgreichen Projekte gestiegen sind. Zudem seien die Start-ups, die eine echte KI-Infrastruktur aufbauen aus Investorenperspektive attraktiver als diejenigen, die sich auf eng zugeschnittene Anwendungsfelder spezialisieren. Aufgrund der begrenzten Wachstumschancen ziehen Vorhaben wie diese weniger Risikokapital an.

Künstliche Intelligenz hat weiterhin enormes Potenzial

Abgesehen davon, dass es nicht nur um die reine Anzahl von Start-ups geht, wenn es um die Bewertung des Erfolgs von neuen Technologien und Methoden geht, sollten Studienergebnisse wie diese nicht überbewertet werden. Nimmt man auch die Qualität der innovativen Start-ups bei der Beurteilung hinzu, steht die Szene nicht ganz schlecht da.

Die neue VDMA-Studie „Start-up-Radar: Künstliche Intelligenz – Navigator durch die globale KI-Start-up-Szene für den Maschinen- und Anlagenbau“ legt ebenfalls genau das nahe. Mit dem Blick auf den Maschinen- und Anlagebau muss sich die deutsche Start-up-Szene nicht verstecken. Vielmehr zeigt sich hier, worin die eigentliche Stärke der Neugründungen liegt: ihrer Kooperationsbereitschaft.

Zahl der Kooperationen zwischen Mittelstand und Start-ups steigt

Vor allem im internationalen Vergleich ist die europäische Szene in dieser Hinsicht führend. Zudem spielen KI-Start-ups als Kooperationspartner für den Mittelstand eine immer größere Rolle. Auch das legt eine Analyse, die der VDMA in den vergangenen 10 Jahren durchgeführt hat. 42 Prozent der 825 untersuchten KI-Start-ups, die insgesamt aus 46 Ländern stammen, stammen dabei aus Europa.

Fazit: Aktuelle Entwicklung ist eine Chance für den Mittelstand

Die aktuelle Entwicklung sollte kein Grund zur Sorge sein. Ganz im Gegenteil. Denn KI ist und bleibt eine Schlüsseltechnologie. Dies gilt vor allem für den deutschen Mittelstand und die Sicherung des globalen Wettbewerbsvorteils.

Das Gesamtbild, das sich aus den jüngsten Studien ableiten lässt, ist durchweg positiv. Selbst wenn der KI-Hype im Start-up-Bereich am Abflauen ist, gibt es im Mittelstand nach wie vor ein immenses Potenzial für den Einsatz von KI. Dabei spielen Kooperationen mit innovativen Start-ups und eigene Ausgründungen eine ebenso wichtige Rolle wie die Erlangung eines gewissen Reifegrades. Anstatt KI um jeden Preis ins Zentrum einer Geschäftsidee zu stellen, muss vielmehr die Devise in Zukunft vielmehr lauten: Sinnvolle Anwendungen für KI zu finden, die wesentlich zur Wertschöpfung beitragen.

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