Innovationen und digitale Vorhaben sind ein wichtiger Wachstumsmotor für kleine und mittelständische Unternehmen. Von der Idee bis zur Umsetzung vergehen aber oft Jahre. In vielen Fällen ist es dann bereits zu spät, weil vielleicht ein Start-up mit einer ganz ähnlichen Idee längst am Markt ist. Darum müssen Unternehmen heute andere Wege gehen, um langfristig im immer härteren Wettbewerb bestehen zu können. Dabei fehlt es in der Regel nicht am Bewusstsein für die Bedeutung der Digitalisierung. Ein Großteil der Unternehmen weiß, dass der Ausbau der Digitalisierung die beste Möglichkeit darstellt, um in die eigene Zukunftsfähigkeit zu investieren. Dieser Blog-Artikel erkundet darum die Frage: Wie kann es Unternehmen also besser gelingen, innovativer zu werden?
Innovation und Investition im Mittelstand
Gerade, wenn es um Innovationen geht, hat der Mittelstand Aufholbedarf. Zwar stiegen in den letzten Jahren die Investitionen im Mittelstand an. Doch laut KfW-Mittelstandspanel handelt es sich dabei zum größten Teil um Investitionen zur Kapazitätserweiterung und Ersatzanschaffungen.
Quelle: KfW-Mittelstandspanel 2019
Zu zögerliche oder fehlende Investitionen in Innovation können langfristig negative Auswirkungen nach sich ziehen. Denn die seit Jahren stattfindende digitale Transformation der Wirtschaft und der Gesellschaft verändern sowohl die Bedürfnisse als auch das Verhalten der Kunden. Geschäftsmodelle, die viele Jahrzehnte lang funktioniert haben, können schnell an Relevanz verlieren. Investition in Innovationen sind darum notwendige Maßnahmen zur Absicherung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit.
Starre Organisationsstrukturen als Hürde für Innovation
Eine der größten Hürden für Innovationen und digitale Vorhaben sind starre Strukturen. Neue technologische Produkte und Dienstleistungen können oft nur erfolgreich sein, wenn sie nicht mehr in starren und langsamen Unternehmensprozessen durchgeführt werden. Immer mehr etablierte Unternehmen erkennen diese Hürde und nehmen den Wandel hin zur digitalen und agilen Organisation in Angriff.
Doch nicht in jedem Fall ist es eine realistische Option, dass zunächst die gesamte Organisation transformiert werden muss. Darum müssen neue Wege gegangen werden und auch höhere Risiken eingegangen werden, wenn es um die Umsetzung von digitalen Vorhaben geht. Denn diese können oft nicht innerhalb von etablierten Unternehmen erfolgen. Ein Ausweg aus dieser Situation ist die Ausgründung eines separaten Start-ups. Insbesondere im Konzern-Umfeld ist darum seit mehreren Jahren der Trend zu immer mehr „Carve-outs“ und „Spin-offs“ zu beobachten. Dabei werden Unternehmensteile „herausgeschnitten“ und vom Mutterkonzern getrennt und firmieren danach als eigenständige, agile Einheiten.
Vom digitalen Vorhaben zum Start-up
Damit stellt sich die Frage: Wie verwandeln sich digitale Innovationen in etablierten Unternehmen in erfolgreiche Start-ups, die Branchen revolutionieren und Trends setzen? Um diese Frage zu beantworten, müssen zunächst die Unterschiede zwischen Konzern und Start-up klar herausgearbeitet werden. Denn im Vergleich zu einem Konzern bringt ein Start-up zahlreiche Vorteile an den Tisch.
Allen voran ist die Kommunikation innerhalb eines Start-ups sehr viel freier als in etablierten und traditionellen Unternehmen. Das liegt vor allem an der schlanken Organisationsstruktur und flexiblen Prozessen. Diese haben sich nicht über viele Jahre etabliert, sondern lassen sich schnell aufsetzen und ebenso schnell wieder an neue Situationen anpassen. Damit ist der Weg von der Idee zur Umsetzung sehr viel einfacher und kürzer.
Durch diesen strukturellen Vorteil können Start-ups im Wettbewerb punkten. Denn die kritische „Time-to-Market“ ist bei Start-ups erheblich kürzer. Gerade in einer globalen Perspektive wird dieser Aspekt immer wichtiger. Denn nicht nur kleine Start-ups konkurrieren mit den Geschäftsmodellen zahlreicher kleiner und mittelständischen Betriebe – auch die digitalen Riesen aus dem Silicon Valley agieren in dieser Hinsicht mit ihren disruptiven Geschäftsmodellen und Technologien ähnlich wie Start-ups.
Ausgründung, Spin-off, Innovation-Hub
Für viele Konzerne und große Mittelständler ist es nicht einfach, Innovationsprojekte durchzuführen. Oft kann die Lösung darin bestehen, kleine agile Einheiten auszugründen, die unabhängig vom Mutterkonzern agieren können. Dafür bieten sich zahlreiche Modelle an wie beispielsweise eine separate Ausgründung eines Start-ups oder der Spin-off einer Abteilung als eigenständiges Unternehmen. Auch die Einrichtung eines Innovations-Hubs kann die notwendigen Impulse für Innovationen liefern oder die Kooperation mit Start-ups fördern. Welcher Weg hier der richtige ist, hängt viel von den äußeren Umständen ab. Ist das benötigte Know-how bereits im Unternehmen vorhanden? Müssen bestimmte Technologien erst entwickelt werden? Sind es vor allem die Organisationsstruktur und die Unternehmenskultur, die Innovationen verlangsamen oder verhindern?
Die Hürden digitaler Vorhaben
Es ist entscheidend, die konkreten Rahmenbedingungen und die Ausgangslage genau zu analysieren. Denn insbesondere, wenn es um die Trennung zwischen traditioneller IT und Innovationslabor geht, ist Vorsicht geboten. Eine solche Trennung kann enorme Reibungen verursachen. Oft können digitale Vorhaben aufgrund der organisatorischen Kluft in der Folge nicht tief genug in die Geschäftsprozesse verankert werden. Darum ist es wichtig, die Hürden und Erfolgsfaktoren von digitalen Vorhaben genau zu kennen und diese Überlegungen in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Unternehmen müssen zudem verstärkt Brücken schlagen zwischen den Fachabteilungen und der IT, um aus digitalen Vorhaben langfristig Mehrwert zu schaffen.
Erfahren Sie mehr zu den Erfolgsfaktoren und Fallstricken digitaler Vorhaben.