Nach über einem Jahr Erfahrung im Umgang mit der Corona-Pandemie ist es an der Zeit, sich Gedanken über die Lektionen zu machen, die wir aus ableiten können. Insbesondere die noch nicht realisierten Chancen, die sich mit den digitalen Tools verbinden, sollen in diesem Blog-Artikel näher beleuchtet werden. Dabei rückt vor allem das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus.

Noch vor wenigen Jahren war vieles undenkbar, was heute zum neuen Standard geworden ist. Das Home-Office ist längst für viele zur Normalität geworden. Auch Kundentermine und Vorstellungsgespräche werden heute häufig mit digitalen Tools wie Microsoft Teams durchgeführt. Insgesamt ist der Einsatz von Kollaborationstools inzwischen in zahlreichen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Denn spätestens durch die Corona-Pandemie hat sich herausgestellt, wie groß deren Effizienz ist und welche Vorteile sich mit ihnen verbinden.

Covid-19 zeigte uns: Alles geht auch digital

Wer mich vor einem Jahr gefragt hätte, wie weit in der Zukunft diese Entwicklungen der Arbeitswelt liegen – ich hätte mich sicherlich verschätzt. Aber neben den zahllosen negativen Aspekten hat uns die Corona-Pandemie auch gezeigt, wie eng die Bestandteile der Wirtschaft zusammenhängen und was mit der Digitalisierung alles möglich ist. Die verkürzte Quintessenz dabei lautet: Alles geht auch digital. Ohne Zweifel verbinden sich mit der Einführung digitaler Tools und digitalen Vorhaben auch weitere Herausforderungen.

Doch aus heutiger Perspektive lässt sich feststellen, dass viele prinzipielle Vorbehalte gegenüber digitalen Lösungen nun zunehmend abgebaut werden. Der jüngste Erfolg bringt Unternehmen aber noch weit mehr. Denn die Digitalisierung stellt in vielen Bereichen lediglich den Anfang von zahlreichen weiteren Möglichkeiten dar. Dies wird vor allem dann verständlich, wenn man diese Entwicklung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet.

Teams statt Reisen: Die Zukunft der Kundentermine

Im Verlauf der Corona-Pandemie war irgendwann klar, dass die sonst üblichen Fahrten zu Kunden oder Geschäftspartnern – wenn überhaupt – nicht mehr im bisherigen Ausmaß möglich waren. Als Konsequenz daraus wurden viele dieser Termine ins Digitale verlagert. Dabei zeigte sich, dass viele davon nicht zwangsläufig als physisches Treffen durchgeführten werden müssen. Mehr noch: Die Corona-Krise machte deutlich, dass sich viele Angelegenheiten online schneller und effizienter lösen ließen.

Diese Erkenntnis bringt weitere Vorteile mit sich. Neben der unproduktiven Zeit fürs Reisen, die eingespart werden kann, lässt sich auch der eigene CO2-Fußabdruck verkleinern. Insbesondere eingesparte Flugreisen wirken sich in diesem Zusammenhang signifikant aus. Insofern ist es mehr als fraglich, ob ein großer Teil von Geschäftsreisen auch nach dem Ende der Pandemie weiterhin eingespart werden wird. In jedem Fall werden virtuelle und reale Treffen in Zukunft als gleichermaßen geeignete Optionen nebeneinander zur Verfügung stehen.

Digitale Kollaboration & Wissensmanagement

Sowohl beim Ziel, Unternehmen nachhaltiger zu machen, als auch bei der Einführung neuer Prozesse und Tools spielt Wissen eine zentrale Rolle. Hier werden aktuell digitale und physische Infrastrukturen aufgebaut, die bleiben werden und von denen Unternehmen in Zukunft weiter profitieren können. Sei es der Laptop zu Hause, eine Cloud-Lösung oder die neue Kollaborationssoftware in den Firmen – die neue digitale Infrastruktur wird auch künftig für weitere Zwecke vorhanden sein und dazu genutzt werden.

Digitale Lösungen haben ein immenses Potenzial. Sie können zahlreiche weitere Arbeitsprozesse effizienter zu machen, die Arbeitswelt insgesamt flexibler zu gestalten und damit weiter Ressourcen zu schonen. Darum lohnt es sich, bereits heute in ein digitales Wissensmanagement zu investieren. Das schafft die Grundlage, um in Zukunft schnell und agil auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Gerade ein Blick auf die globalen Lieferketten veranschaulichen dies deutlich.

Lieferketten unter der Lupe

Durch neue Gesetze wie das Sorgfaltspflichtengesetz oder den European Green Deal müssen sich Unternehmen verstärkt um ihre globalen Lieferketten kümmern. Gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist eine globale Perspektive unerlässlich. Nehmen wir dazu das Beispiel Elektromobilität. Auf den ersten Blick kann das Elektroauto die Luftqualität in Innenstädten verbessern. Wenn dafür aber an anderer Stelle ganze Landschaften zerstört werden, weil dort die benötigten Rohstoffe für die Batterien ohne entsprechende Standards abgebaut werden, darf die Nachhaltigkeit dieser Lösung zurecht infrage gestellt werden.

Ereignisse wie die Pandemie oder auch das havarierte Containerschiff im Suezkanal haben zudem gezeigt, wie fragil die globalen Lieferketten sein können und welche Bedeutung sie für die deutsche Wirtschaft haben. Wissen und transparent verfügbare Daten nehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderung eine Schlüsselrolle ein. Nur wenn Informationen über die Lieferketten sowie deren Nachhaltigkeit und mögliche Menschenrechtsverstöße zeitnah vorliegen, können Unternehmen entsprechend handeln und gegensteuern.

3D-Druck setzt sich in Zukunft vermehrt durch

Eng mit dem Thema der Lieferketten verknüpft, ist der Durchbruch der 3D-Drucktechnik. Diese hat seit längerer Zeit einen Reifegrad erreicht, der eine breite Adaption zulässt. Eine mögliche Auswirkung des Sorgfaltspflichtengesetzes ist die Regionalisierung der Lieferketten. Denn wenn es Produzenten oder Lieferanten in anderen Ländern nicht gelingt, die geforderten Standards einzuhalten, kann es sinnvoll sein, sich nach lokalen Kooperationspartnern umzusehen.

Wie dies konkret aussehen kann, zeigte sich in der frühen Phase der Corona-Pandemie. Viele Unternehmer, die bereits auf 3D-Drucktechnik setzen wie beispielsweise General Motors haben damals Teile für Beatmungsgeräte oder Visiere für Krankenhäuser gedruckt. Wenn Lieferketten unter Druck geraten, ist auch die Beschaffung von Ersatzteilen eine zentrale Frage, von der das Wirtschaftswachstum abhängt. Neben den Einsparungen durch den Wegfall von langen Transportwegen trägt die additive Fertigung durch den Wegfall von Lagerhaltung zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Fazit: Der Beitrag der Digitalisierung zur Nachhaltigkeit

Die zahlreichen Lektionen, die wir bislang aus der Corona-Pandemie ziehen konnten, haben (wenn auch unfreiwillig) gezeigt, wie groß der Beitrag sein kann, den die Digitalisierung leisten kann. Sowohl was die Flexibilisierung der Arbeitswelt betrifft als auch was die Nachhaltigkeit angeht, können digitale Vorhaben den entscheidenden Unterschied machen. Noch vor kurzem schien es unmöglich, dass Deutschland seine CO2-Einsparziele bis zum Jahr 2020 erreichen kann. Unter anderem durch die konsequente Umstellung auf digitale Prozesse ließen sich in zahlreichen Bereichen Einsparungen realisieren. So viel sogar, sodass Deutschland die Ziele letzten Endes erreichte.

Es ist entscheidend, die Lektionen aus der Corona-Pandemie und ihre Bedeutung zu verstehen und zu verinnerlichen. Denn nur dann gelingt es, sie auch für die Zukunft beizubehalten und mit weiteren digitalen Vorhaben darauf aufzubauen. Diese sind der Schlüssel, wenn es darum geht, die eigene Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten, eine flexible Arbeitswelt zu gestalten und die Ziele rund um das Thema Nachhaltigkeit zu erkennen und zu nutzen.